Liebe Geschwister und Freunde,
mit dem letzten Mittwoch im Februar hat die traditionelle Gebets- und (Teil-) Fastenzeit begonnen; eine feine „Einrichtung“, wie ich meine. 🙂
Natürlich ist es sehr gut und zu empfehlen, ganz persönlich oder in Gruppen und individuell das Gebet durch (Teil-)Fasten zu unterstreichen, extra Gebetsversammlungen anzubieten und auszurufen…
Anders gesehen ist es für uns oft eine Hilfe zu wissen, dass wir nicht alleine in unserem Ansinnen unterwegs sind; auch wir Menschen sind „Herdenwesen“.
Als Gemeinde nehmen wir wahr, dass wir spürbar der „Zugluft der Gegenseite“ ausgesetzt sind. Das sollte, kann uns eigentlich nicht gleichgültig lassen. Ich glaube vom Geist Gottes inspiriert sagen bzw. schreiben zu dürfen: „Steh auf, wacht, betet und fastet mit“.
Natürlich bin ich mir bestens bewusst, dass Gebet unterstrichen mit einem totalen Essensverzicht (= Fasten, wörtlich: zusammen schnüren) nicht immer möglich oder angesagt ist. Anders dagegen verhält es sich mit dem Teilfasten (vgl. Daniel Kapitel 1 und 10!).
Weder Fasten noch Teilfasten dürfen als Selbstbestrafung oder als Werk, das wir Gott vorweisen können, verstanden werden. Durch Fasten soll der ganze Mensch in die richtige Verfassung und Haltung vor Gott, dem Vater kommen.
Christus fordert uns auf, nicht mit saurem Gesicht zu fasten. Die positive Grundstimmung beim (Teil-)Fasten ist die notwendige Voraussetzung, dass es uns – und den anderen (Familienmitgliedern, Geschwister in der Gemeinde) – gut tut. Wir sollten liebevoll mit uns und andern umgehen, dann wird uns das Fasten auch für Gott öffnen, es wird uns wacher und bewusster in Gottes Gegenwart leben lassen und uns ehrlicher gegenüber uns selbst machen. Es kann uns von vielen Zwängen und negativen Angewohnheiten befreien, denen wir unbewusst unterliegen, von dem Schutt, unter dem wir oft gar nicht mehr frei atmen können. Es gibt viele gute Gründe, um betend(!) zu fasten:
- Persönliche: – Fasten als Reinigung – vielleicht hast Du Deinem Körper, der Seele, als auch Deinem Geist in letzter Zeit zu viel „Ungesundes“ zugeführt? – Fasten für ein bestimmtes Anliegen – Du möchtest Gott zeigen, wie wichtig Dir dieses Anliegen ist. Fasten ist Beten mit Leib und Seele. – Fasten als Weg zur Erkenntnis – vielleicht stehst Du vor einer Entscheidung, Du weißt nicht, welchen Weg Du gehen sollst. Gebet unterstrichen mit Fasten kann mir helfen, Dinge klarer zu sehen.
- Für andere// die Gemeinde: wir dürfen um weiteres, geistliches und äußeres Wachstum, Mitarbeiter und für die verschiedensten Nöte einzelner zum Vater kommen, IHN bestürmen und Großes von IHM erwarten!
Es gibt sicher noch mehr Aspekte, aber das Wichtigste ist, dass Du eine innigere Beziehung zu Deinem himmlischen Vater bekommst. (Teil-)Fasten ist Opfer und Verzicht auf vieles, das wir gewohnt sind und das wir gerne mögen, aber es ist ein unglaublicher Gewinn für mich persönlich und mein Glaubensleben. Es ist schade, dass intensives Gebet unter (Teil-)Fasten in christlichen Kreisen oft ein unbeschriebenes Blatt bleibt, während das bloße Heilfasten (ohne Gebet und Bibellese also) einen enormen Aufschwung erlebt.
Wir ermutigen Euch, die Tage bis zum Karfreitag durch vermehrtes Gebet, unterstrichen durch (Teil-)Fasten und Bibelstudium zu bereichern, ganz so, wie es Eure (Arbeits-)Situation zulässt. Dabei kann und soll Euch das Aufsuchen unserer Gebetstreffen eine Hilfe sein,
Dein// Euer Michael Z.
Zur Erklärung:
Fasten meint: völliger Verzicht auf feste Speise(n) und zuckerhaltige Getränke. Eine warme Brühe allerdings kann zur Kreislaufstabilisierung hilfreich werden. Wasser sollte möglichst viel getrunken werden. Wer hierin noch keine Erfahrung hat, sollte sich unbedingt von einem darin! erfahrenen Christen beraten lassen! Teilfasten: Man(n oder Frau) verzichtet auf bestimmte, in der Regel schwer verdauliche und hochkalorische Speisen und (alkoholische) Getränke wie Fleisch, Butter, Käse, Wurst, Cola, Bier, Wein usw. Teilfasten eignet sich im Besonderen dann, wenn man sich in seinem Alltag nicht deutlich zurücknehmen, also zwei oder drei Gänge zurückschalten kann. Der Verzicht aufs Fernsehen, das eine oder andere Hobby oder Vergleichbares kann oft auch schon ein hilfreiches Instrument zur Gebets- und Bibellese-Förderung sein!
Bibelstellen zum hilfreichen Studium in Gebet und (Teil-)Fastentagen:
Ps. 38 + 51; Jes. 55 + 57,14 – 58,12; Dan. 10; Mk. 9,29 + 11,24-25; Apg. 13,2-4 + 14,23; 2. Kor. 11,27; Mt. 18,15ff + 6,5-18 (Achtung: nicht gemeint ist hier, dass andere nicht wissen dürfen, so wir beten oder// und fasten, was sich (in der Familie, Gemeinde etc.) oft gar nicht vermeiden lässt. Nein: es kann und sollte andere sogar ermutigen! Das kann es aber nur, wenn unsere Motive rein sind und wir somit nichts deswegen tun, um in erster Linie von anderen gesehen zu werden!
Eine Frage noch zum Weiterdenken: „Was denke ich, wenn mein Partner, Kleingruppenleiter, Pastor usw. nicht (so wie ich) fasten, oder umgekehrt: wenn es jene tun, ich aber schaffe es nicht?“
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